In der Ausstellung thematisierten die Caritas und das Welthaus die soziale, ökologische und ökonomische Schieflage im Zusammenhang mit Lebensmittelproduktion und -vertrieb (Foto: Caritas Tirol).
Im Durchschnitt essen wir drei Mahlzeiten am Tag. Manchmal weniger, manchmal mehr. Dazwischen noch kleine Snacks und viele unterschiedliche Getränke. Doch wer macht sich bei diesen Speisen Gedanken darüber, woher die jeweiligen Lebensmittel kommen, welche Reise sie hinter sich haben und welche Auswirkungen ihr Konsum hat? Fakt ist, dass jedes große Mahl und jeder noch so kleine Imbiss die Welt und die Situation für die Menschen, die in den jeweiligen Herkunftsländern leben und teilweise an der Herstellung beteiligt sind, verändern. Wie das passiert, wer hinter dem gefüllten Teller steckt und was wir selbst für eine gerechtere Welt beitragen können, zeigte die Caritas-Ausstellung ‚Wir essen die Welt‘ in der Innsbrucker Stadtbibliothek. Und zwar anhand von Kurzfilmen mit Kindern aus aller Welt, Informationstafeln, einem speziellen Supermarkt und einer Popcornstation.
Eine breite Kooperation von Caritas, Welthaus, Stadt Innsbruck, der Landwirtschaftskammer Tirol und dem Abfallverband Tirol Mitte ermöglichte den kostenlosen Besuch. Insgesamt haben rund 1.500 Menschen die Ausstellung gesehen, und das trotz der schwierigen Zeiten: 500 Besuchende der Ausstellung vor Ort wurden durch das digitale Angebot der youngCaritas mit nochmals 474 Teilnehmenden bei 55 großteils digitalen Workshops und Führungen mit Schulklassen, Hochschulen, Multiplikatorinnen und außerschulischen Jugendgruppen fast verdoppelt. Am 22. Jänner fand in einer Online-Finissage der Festakt statt und die analoge Veranstaltung in der Stadtbücherei wurde geschlossen.
Zusammenhänge zeigen
Inhaltlich spannte die Ausstellung einen Bogen vom Umgang mit Essen über den Hunger in allen Teilen der Welt bis zur Produktion von Lebensmitteln und deren Folgen für Mensch und Umwelt. „Jeden Tag sterben Tausende Menschen an den Folgen von Dürreperioden, Missernten, Hunger und Krankheiten – darunter viele Kinder. Notsituationen und ausbeuterische Strukturen sind heute nach wie vor gegenwärtig. Als Caritas der Diözese Innsbruck steuern wir durch die direkte Hilfe für Menschen in Not dieser Entwicklung in Nord und Süd in einer großen Vielfalt entgegen“, berichtet Caritasdirektor Georg Schärmer.
Aktuell bietet die youngCaritas weiterhin digitale Führungen und Material fürs Distance Learning an. Darunter sind eine imaginäre Weltreise, die Skizzierung eines idealen Supermarkt-Besuchs und eine Schnitzel-App. Informationen dazu gibt es bei Lena Feurstein l.feurstein.caritas(at)dibk.at.