„Dass mir jemand etwas schenkt, das kenne ich eigentlich nicht“, sagt Amalie (Name von der Redaktion geändert). Ihr Leben war geprägt von Gewalt, die ihr angetan wurde. Nachdem sie an ihrer letzten Wohnadresse überfallen worden war, flüchtete die Tirolerin ins Frauenhaus. „Zum Glück kam ich dann in Kontakt mit lilawohnt. Das hat mein Leben gerettet.“ Über das Programm „Housing First“ bekommt sie Unterstützung und ein sicheres Zuhause. Und sie konnte auch heuer ihren Weihnachtswunsch für die „Wichtel Challenge“ äußern, der auf deren Homepage veröffentlicht wurde.
Ein ehrenamtliches Team gründete 2017 die Plattform, bei der sozial bedürftige Menschen über eine soziale Einrichtung ihren Herzenswunsch deponieren können. So konnten bereits Tausende Menschen glücklich gemacht werden. Allein im vergangenen Jahr waren es 8345 Wünsche, die in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Slowenien erfüllt werden konnten.
Heuer stehen in Österreich insgesamt 5754 Wünsche auf der Liste, 1262 warten auf Wichtel. Auch etliche Tiroler Sozialeinrichtungen haben Wünsche eingereicht, 291 sind aktuell noch offen. Eine Frau wünscht sich einen Friseurbesuch, eine andere würde sich gern eine Winterjacke kaufen. Auch Kinderwünsche sind dabei: Schlittschuhe oder ein Fahrrad stehen auf den Wunschzetteln.
Oft sind es einfach Einkaufsgutscheine für Lebensmittelgeschäfte oder Drogeriemärkte, die unter den Christbaum gelegt werden sollen. So auch bei Amalie: „In der Drogerie gibt es einfach vieles, das ich für mein Leben brauche. Und das kann ich mir damit leisten.“ Schon letztes Jahr bekam sie von der „Wichtel Challenge“ ein Geschenk. Letztes Jahr gab es unter anderem ein Buch für sie. „Das handelt von Frauen, die in Geschichtsbüchern nicht vorkommen, obwohl sie es verdient hätten. Das hat mich sehr beeindruckt.“
Amalie ist dankbar, dass sie beschenkt wurde. „Das ist so ein schönes Gefühl, dass sich jemand die Mühe macht und einer fremden Person einfach einen Weihnachtswunsch erfüllt.“ Wer auch gern als Wichtel anderen eine Freude machen will, kann noch bis 19. Dezember unter www.wichtelchallange.at Wünsche erfüllen. Damit auch niemand leer ausgeht, sollen die unerfüllten Wünsche mit Spenden bis Weihnachten doch noch erfüllt werden.