Armut in Österreich
Armut ist weiblich: Die Folgen von Gender Care, Pay und Pension Gap
Armut ist in Österreich Realität: 336.000 Menschen sind absolut arm. Sie können sich so essentielle wie selbstverständliche Dinge nicht leisten: Die Miete nicht rechtzeitig bezahlen, im Winter nicht heizen oder nicht jeden zweiten Tag eine vollwertige Mahlzeit zu sich nehmen. Von Urlauben oder dem Festessen zu Weihnachten träumen Armutsbetroffene ohnehin nur. 1,3 Millionen Menschen sind außerdem armutsgefährdet. Das ist jede*r Neunte!
Gendern nicht notwendig?
Armut in Österreich betrifft vor allem Frauen und Kinder. Diese Zahlen sind alarmierend: 88.000 Kinder und Jugendliche sind stark armutsbetroffen, mehr als doppelt so viele wie 2022. Außerdem besonders gefährdet sind Frauen in der Pension und Alleinerziehende, da fast 41 % der Ein-Eltern-Haushalte als armutsgefährdet gelten. Frauen tragen weiterhin die Hauptlast der unbezahlten Care-Arbeit und arbeiten häufiger in schlecht bezahlten Teilzeitjobs. Fehlende Kinderbetreuung, schwieriger Arbeitsmarktzugang und traditionelle Rollenbilder erschweren den Ausbruch aus der Armutsspirale. Armut führt zudem zu sozialer Isolation – Freizeitaktivitäten und gesellschaftliche Teilhabe werden unerschwinglich.
Diese Ungerechtigkeit wollen wir als Caritas nicht hinnehmen. Weil Frauen und Kinder eine gute Zukunft verdienen. Weil das Geschlecht nicht das Armutsrisiko bestimmen darf. Weil die Gender Gaps, von Gender Care bis Gender Pension Gap endlich geschlossen werden müssen. Darum helfen wir Frauen in Not und setzen uns langfristig für eine gerechte Gesellschaft ohne Armut ein.
So hilft die Caritas
Als Caritas kennen wir die vielen verschiedenen Lebensrealitäten der Hilfesuchenden – und können so passende Unterstützung anbieten, die auf die individuellen Herausforderungen der Menschen eingeht.
In unseren 71 Sozialberatungsstellen, Wohnungseinrichtungen und vielen weiteren Projekten unterstützen wir armutsbetroffene Menschen in ganz Österreich.
In 55 Familienberatungsstellen bieten wir Familien verschiedene Beratungsmöglichkeiten. Unsere Familienhilfe kommt ins Haus, wenn es akute Notsituationen und kurzfristige Betreuungsengpässe für Kinder in einer Familie gibt.
In 69 Lerncafés unterstützen wir über 1.800 Kinder und Jugendliche mit kostenloser Lernhilfe.
In 71 Einrichtungen für obdachlose Menschen bieten wir sichere Unterkünfte und umfassende Unterstützung.
In unseren Lebensmittelausgabestellen und Sozialmärkten geben wir Grundnahrungsmittel gratis oder zu geringen Preisen aus.
Neue Strukturen im Kampf gegen Armut
Um Armut und soziale Ungleichheiten nachhaltig zu bekämpfen, braucht es stabile Strukturen, die auch in Krisenzeiten standhalten. Hilfe muss den Betroffenen zustehen, ohne dass sie darum kämpfen müssen. Als Caritas bringen wir uns daher aktiv in der politischen Debatte ein und fordern von der nächsten Regierung unter anderem: faire Rahmenbedingungen für Arbeitslose, die Aufwertung und gerechte Verteilung von Care-Arbeit, umfassende Unterstützung für Kinder – unabhängig vom Einkommen der Eltern – sowie eine nationale Strategie für leistbares Wohnen. Für eine gerechte Zukunft, die allen Menschen Perspektiven bietet. Für eine gute Zukunft.
Jedes fünfte Kind armutsgefährdet
Wenn die Existenz bedroht ist, wird zu allererst am eigenen sozialen Leben und dem der Kinder gespart. Armut grenzt aus. Denn wer sich schwertut, Rechnungen zu begleichen und Lebensmittel zu kaufen, hat kein Geld für Kino, Essen gehen, Freund*innen zum Essen einladen oder Schulausflüge. An Dinge wie Urlaub, Nachhilfe oder Zahnarzt ist erst gar nicht zu denken. Ja, Österreich ist ein reiches Land. Und ja, in Österreich gibt es Kinder, die hungrig zu Bett gehen und im Winter in einer kalten Wohnung sitzen.
Wenn der Euro schwankt, bleibt Ihre Hilfe unbezahlbar.
Gerade in unsicheren Zeiten ist Unterstützung von unschätzbarem Wert. Während einige die Krisen der letzten Jahre überwinden konnten, sind viele Menschen tiefer in die Armut gerutscht und kämpfen täglich ums Überleben. Für diese Menschen bedeutet Ihre Spende nicht nur kurzfristige Hilfe, sondern eine echte Chance auf ein besseres Leben.
Unabhängig von der Höhe Ihrer Spende – jeder Beitrag zählt und bewirkt etwas!