Region: Kayes
Im Westsahel müssen die Menschen mit nur 15 Liter täglich auskommen. Ebenso dramatisch ist die Situation in den ländlichen Gebieten der Diözese Kayes im Nordwesten Malis, die stark von klimatischen Extremen betroffen sind. Sehr heiße Trockenzeiten wechseln mit kurzen Regenzeiten, die aber nicht immer genügend Niederschlag bringen.
Um der Bevölkerung in den Dörfern sauberes Trinkwasser zu sichern sowie den Anbau von Obst und Gemüse zu ermöglichen, unterstützten wir vor Ort unsere Partnerorganisation Caritas Kayes. Sie kümmert sich bereits seit Jahren um den Bau, die Reinigung sowie die Revitalisierung versandeter Brunnen in der Region. Rund um diese technischen Aktivitäten begleiten die Mitarbeiter*innen der Caritas Kayes die jeweilige Dorfbevölkerung. Ein Brunnenkomitee wird gegründet, die Eigenleistung der Dorfbevölkerung festgelegt. Denn Brunnen werden nur gebaut, wenn sich die Dorfbevölkerung daran beteiligt - durch Mithilfe am Bau, die Versorgung und Unterbringung der Techniker. Die Hygienebeauftragte wird geschult. Sie kümmert sich um die Sauberkeit rund um den Brunnen sowie die sinnvolle Verwendung des kostbaren Gutes.
Die Nutzung des Wassers zum Gießen von Obst- und Gemüsegärten und zum Zweck der Wiederaufforstung wird mit den Frauen Schritt für Schritt besprochen. Sie sind es nämlich, die meist in den Gärten arbeiten. Nach Fertigstellung wird auch über den Wasserpreis pro Familie verhandelt. Meist wird eine relativ niedrige Pauschale eingehoben und diese vom Komitee verwaltet. Eventuelle Sanierungen können damit später selbst bezahlt werden.
Je nach den geologischen Umständen kostet der Bau eines Trinkwasserbrunnens zwischen 8.000 bis 11.000€. Schon eine Spende von 20€ ist ein wichtiger Baustein im Bau eines Tiefbrunnens.